Die Betroffenenhttp://die-betroffenen.de/blog/2024-03-19T02:13:07.816147+00:00Betroffene von Beschneidung und Missbrauch im MOGiS e.V.@AfricanForeskinTales auf Social Media mit und für Afrika - Crowdfunding ist gestartet!2023-03-22T16:04:47+00:002024-03-19T02:05:53.852948+00:00Wehttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin02/http://die-betroffenen.de/blog/africanforeskintales-auf-social-media-mit-und-fur-afrika-crowdfunding-ist-gestartet/<p>Hier geht’s zur <a href="https://www.startnext.com/aft?fbclid=IwAR2koLloGQ2gZyTTnXTsnAs0ZTo1B8SwEHvzYy9ZHTWvfuJk4J_SD66FG9s#/">Crownfundingseite inkl. Infovideo!</a></p>
<p>Die Aktion fördert eine faktenbasierte Diskussion über Genitale Selbstbestimmung an der Penisvorhaut auf den in Afrika besonders erfolgreichen Kanälen tiktok und instagram. <br/> So werden diejenigen erreicht, die es angeht.</p>
<p><img alt="" src="http://die-betroffenen.de/blog/feeds/atom/zwischen"/><img alt="" src="http://die-betroffenen.de/static/media/uploads/zwischenablage01.jpg" width="600"/></p>
<p><br/> Die Mainstream-Medien sind von der bezahlten „Pro-Beschneidungs“-PR (sprich körperfeindlichen Anti-Selbstbestimmungs- und Bevormundungs-PR) beeinflusst. <br/> Bitte besucht die Kampagnen-Seite, spendet und teilt den Link!<br/> Ja, es stimmt, eigentlich müssten für den Schaden dieser genitalen Zwangseingriffe an zum großen Teil Kindern in Afrika, für diese millionenfachen Missinformationen und Menschenrechtsverletzungen die westlichen "Hilfs"-Konzerne und rassistischen Strukturen aufkommen, die sie verursachen oder auch nur hingenommen haben. Informationen, um wen es sich da handelt, finden sich überall im Netz.<br/> Sie tun es aber nicht. Von da wird nie etwas kommen. Die Befangenheit in eigene Verletzungskreisläufe ist zu mächtig und man ist mit diesen riesigen Programmen bereits viel zu weit gegangen. <br/> Zum Hintergrund: Deutschlandfunk-Feature <a href="https://www.hoerspielundfeature.de/die-us-kampagne-zur-beschneidung-von-maennern-der-kampf-100.html">„Der Kampf gegen die Vorhaut“</a><br/> <br/> So helft bitte mit!</p>
<p><img alt="" src="http://die-betroffenen.de/static/media/uploads/zwischenablage04.jpg" width="600"/></p>10 Jahre „Beschneidungsgesetz“2022-10-15T20:44:25.454089+00:002024-03-19T02:05:55.149236+00:00Benhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin03/http://die-betroffenen.de/blog/10-jahre-beschneidungsgesetz/<div style="text-align: left;">
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>PRESSEMITTEILUNG von MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene<br/> </b></span></div>
<h2>10 Jahre „Beschneidungsgesetz“ § 1631d BGB: Endlich wieder Selbstbestimmung und Gleichstellung umsetzen</h2>
<span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><i>Berlin, 10.10.2022</i></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> - Zum kommenden zehnten Jahrestag des Beschlusses des „Beschneidungsgesetzes“ § 1631d BGB am 12. Dezember fordert der Verein MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene die Abschaffung des Paragraphen. Dieser legalisierte am 12.12.2012 im Recht der elterlichen Personensorge das nicht-therapeutische Abschneiden der Penisvorhaut an Kindern aus jeglichem Grund. Im MOGiS e. V. organisieren sich Betroffene von sexuellem Kindesmissbrauch sowie auch von Penisvorhautamputationen leidvoll Betroffene diverser Herkunft. MOGiS-Vorsitzender Victor Schiering: „Wir möchten aus diesem Anlass in der Medienlandschaft Interesse wecken, den Blick auf die Kinder zu richten, die in den vergangenen zehn Jahren den Preis dafür bezahlt haben, dass sich die Politik nicht angemessen mit den Folgen ihres Beschlusses beschäftigt hat.“</span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Warum muss § 1631d BGB abgeschafft werden?</b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Menschenrechte sind unteilbar. Genitalien gehören nur dem Menschen selbst. Es ist also Zeit für Erwachsene, hier zurückzustehen und alle Kinder – auch Jungen – so aufwachsen zu lassen, wie sie gesund geboren werden. Die Gleichstellung der Geschlechter sowie die Rechte auf körperliche Unversehrtheit und eine gewaltfreie Erziehung sind verbindliche Normen, die sich unsere Gesellschaft selbst gesetzt hat und denen sie endlich auch beim Thema Genitale Selbstbestimmung gerecht werden muss. § 1631d BGB torpediert seit zehn Jahren, dass dieses Ziel überhaupt politisch anvisiert wird. Die Abschaffung von § 1631d BGB ist folglich eine Grundvoraussetzung, um hier gemeinsam Lösungen im Sinne des Kinderschutzes zu entwickeln. </span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Warum sollte diese kontroverse Debatte wieder aufgenommen werden?</b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Für die Kinder war die Debatte niemals beendet. </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.egms.de/static/de/meetings/dgch2014/14dgch256.shtml">Mindestens 400 Kinder müssen jährlich nach akuten Komplikationen stationär nachbehandelt werden.</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> Immer mehr </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.fr.de/panorama/geschah-lokaler-betaeubung-12256851.html">leidvoll Betroffene äußern sich öffentlich</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">. Das Fachwissen zu Anatomie und Funktionen der Penisvorhaut ist in zwei Überarbeitungen der </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-052l_S2k_Phimose-Paraphimose-Kinder-Jugendliche_2022-03_02.pdf">Medizinischen Leitlinien „Phimose und Paraphimose“</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> aktualisiert verfügbar.</span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Der Beschluss zu § 1631d BGB wurde damit gerechtfertigt, Jungen vor Hinterhofbeschneidungen schützen zu wollen. Ist das gelungen?</b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Im Gegenteil. Die Rechtspraxis zeigt auf, dass durch § 1631d BGB </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.dw.com/de/beschneidungsgesetz-bleibt-umstritten/a-17285492">ein angelegter Verband als ausreichende Betäubung</a>,</u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.waz.de/staedte/bochum/misslungene-beschneidungen-arzt-muss-7500-euro-zahlen-id216206251.html?fbclid=IwAR3yW5XhpXkssk-3TcyAFrNfOddt7E6bMfz6rms7rDUQ4zD9MnT0pHQO7t8">Elektrokauter als u.U. geeignetes Operationsbesteck</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> und </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.focus.de/regional/nuernberg/nuernberg-nuernberg-beschneidung-auf-kuechentisch-saeugling-droht-zu-verbluten_id_10162886.html">Eingriffe auf Küchentischen als grundsätzlich legal</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> gelten können.</span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Wird dieses Thema ausschließlich in Deutschland diskutiert?</b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Nein. In Island, Norwegen und Schweden gab es gesetzliche Initiativen, zuletzt im Mai 2021 auch in Dänemark. Im dänischen Parlament verhinderte erst ein Fraktionszwang in der Regierungskoalition ein generelles Mindestalter von 18 Jahren für nicht therapeutische Genitaleingriffe. Im aktuellen Wahlkampf ist die Frage eines Mindestalters Teil von öffentlichen Fragebögen an Abgeordnete und Delegierte.</span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Stand 2012 ein Verbot der „Jungenbeschneidung“ in Deutschland im Raum?</b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Nein. Körperverletzung an Kindern war schon seit dem Jahr 2000 verboten. Hingegen gab es damals zwei Gesetzesvorschläge, um nicht-therapeutisches Abschneiden der Penisvorhaut an Minderjährigen zu erlauben. Der radikalere Antrag, der die Kinder komplett recht- und schutzlos stellt, fand dann am 12.12.2012 eine große Mehrheit im Deutschen Bundestag. <a href="https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2012/42042381_kw50_de_beschneidung-210238">Sogar eine an sich übliche Evaluation des Gesetzes nach fünf Jahren wurde abgelehnt. </a></span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Aktuelle Literatur- und Medienhinweise: </b></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Infografik_Vorhaut_Aufbau_Funktion.jpg">NEU! Graphik zu Aufbau und Funktionen der Penisvorhaut</a></u></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.youtube.com/watch?v=q-mVQhfwFTg">Das Beschneidungsgesetz in 1 Minute erklärt – Videoclip</a></u></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.arte.tv/de/videos/089058-000-A/jungenbeschneidung/">ARTE-Dokumentation „Jungenbeschneidung – Mehr als nur ein kleiner Schnitt“</a></u></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.youtube.com/watch?v=BRbvivbF8DY">Liebe, Lust und Lila (TV-CH): „Meine Vorhaut wurde abgeschnitten und ich leide darunter“</a></u></span></div>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a href="https://www.noz.de/lebenswelten/gesundheit-fitness/artikel/jungen-beschneidung-strengere-regeln-gegen-grundlose-eingriffe-22729095">Urologe zu grundloser Jungen-Beschneidung: „Ein verstümmelnder Eingriff“ NOZ 16.3.22</a></u></span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;">Kontaktadresse für Austausch und Interviewanfragen: </span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><u><a class="moz-txt-link-abbreviated moz-txt-link-freetext" href="mailto:kontakt-2022@mogis-verein.de">kontakt-2022@mogis-verein.de</a></u></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> </span></div>
<p></p>
<div style="text-align: left;"><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"><b>Kontakt:</b></span><span style="font-family: Verdana, Helvetica, Arial; font-size: 12px; color: #000000;"> MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene | V.i.S.d.P. Victor Schiering, 1. Vorsitzender | Postfach 11 15 49, 86040 Augsburg | Tel. 0177 / 72 47 897 | E-Mail: <a class="moz-txt-link-abbreviated moz-txt-link-freetext" href="mailto:victor.schiering@mogis-verein.de">victor.schiering@mogis-verein.de</a> | <a class="moz-txt-link-freetext" href="https://die-betroffenen.de/">https://die-betroffenen.de/</a></span></div>Fake-News auf eltern.de2022-07-23T12:16:01.091616+00:002024-03-19T02:05:58.354771+00:00Benhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin03/http://die-betroffenen.de/blog/fake-news-auf-elternde/<h2>Fake-News auf eltern.de<strong> </strong></h2>
<p>Auf dem bekannten Portal eltern.de ist seit einiger Zeit der Artikel <a href="https://www.eltern.de/gesundheit-und-ernaehrung/medizin/hoden-phimose.html" target="_blank">„Was Jungs-Eltern über Vorhautverengung wissen sollten“</a> von Frau Dr. Sandra Hermes zu lesen.<br/> Leider finden sich darin Falschinformationen, die klar den aktuellen medizinischen Leitlinien widersprechen, sowie eine übergriffige Sprache.<br/> Wir haben die Redaktion von eltern.de mehrfach darauf aufmerksam gemacht. Leider hat uns bis heute keine Reaktion erreicht. <br/> Um den Schaden durch solche Fake-News für betroffene Kinder zumindest zu begrenzen, veröffentlichen wir nun unsere Kritik, in der Hoffnung, dass eltern.de dadurch endlich den Artikel vom Netz nimmt bzw. überarbeitet.</p>
<p>Hier nun die Kritikpunkte, die wir eltern.de mitgeteilt haben:</p>
<p>Leider weicht der Artikel in einigen wesentlichen Punkten von den gerade überarbeiteten Medizinischen Leitlinien "Phimose und Paraphimose" ab, bei denen wir als Betroffenenverband mitwirkten.<br/> <a href="https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-052l_S2k_Phimose-Paraphimose-Kinder-Jugendliche_2022-03_02.pdf">https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/006-052l_S2k_Phimose-Paraphimose-Kinder-Jugendliche_2022-03_02.pdf</a></p>
<p>Dies betrifft besonders eine wissenschaftlich nicht haltbare Behauptung über die natürliche Entwicklung der Penisvorhaut:<br/> <strong><em>"Unter den Dreijährigen haben nur noch etwa zehn Prozent eine Vorhautverengung, bei Siebenjährigen sind es noch etwa sieben Prozent."</em></strong><br/> Dazu fügen wir eine neue Graphik bei, die die Studienlage abbildet, und auch hier online zu finden ist:<br/> <a href="https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c7/22-05-18_Retraktibilit%C3%A4t_5_Diagr_DE.jpg/420px-22-05-18_Retraktibilit%C3%A4t_5_Diagr_DE.jpg">https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c7/22-05-18_Retraktibilit%C3%A4t_5_Diagr_DE.jpg/420px-22-05-18_Retraktibilit%C3%A4t_5_Diagr_DE.jpg</a></p>
<p>Angesichts einer in Deutschland ca. 10 Mal so hohen Quote an offiziell medizinisch indizierten Vorhautamputationen im Kindesalter als nach Quellenlage zu erwarten sein müsste, ist die folgende Passage von Behauptungen im Artikel regelrecht fahrlässig:<br/> <strong><em>"Lagen durch die Phimose bisher keine Beschwerden vor, kann theoretisch auch noch über das Vorschulalter hinaus weiter abgewartet werden. (...) Allerdings ist bis zum Ende der Grundschulzeit noch ein guter Zeitpunkt, das Kind einem Arzt vorzustellen. Denn hat die Pubertät erst einmal eingesetzt, ist es dem Jugendlichen viel unangenehmer, einem Fremden seine Genitalien zu zeigen und eine eventuell notwendige Behandlung über sich ergehen zu lassen.</em></strong>"<br/> Den gravierendsten Eingriff in die Genitale Selbstbestimmung und damit auch das größte Risiko für den Betroffenen stellt das <em>Abschneiden der Penisvorhaut und der damit einhergehende lebenslange Verlust der sensibelsten Stelle am Penis</em> dar, und nicht ein <em>Abwarten</em>, und damit eine hypothetisch "unangenehmere" spätere medizinische Untersuchung - im statistisch unwahrscheinlichen Fall, dass sich die Enge bis dahin nicht gelöst haben sollte (siehe Graphiken).</p>
<p><strong><em>"Hat sich die Phimose nicht von selbst gelöst und habt ihr euch dagegen entschieden, bis ins Jugendalter abzuwarten, ..."<br/> </em></strong>Ein solcher Satz ist schlicht übergriffig. Es steht Eltern gar nicht zu, hier eine Entscheidung zu treffen: Sollten tatsächlich Beschwerden bestehen, ist es doch selbstverständlich, dass der Junge medizinisch behandelt wird (mit dem Ziel der <em>Beschwerdefreiheit</em>, was altersgemäß weder die volle Beweglichkeit der Vorhaut geschweige denn deren Abschneiden erfordern muss, worauf die neuen Leitlinien auch detailliert eingehen). Und sollten keine Beschwerden bestehen, haben Eltern ebenso wenig etwas "zu entscheiden": <strong>Keine Beschwerden - keine fremden Manipulationen am Penis des Jungen.</strong> Es ist sein Körper, das sollte einleuchtend sein.</p>
<p>Kinder- und Jugendärzt*innen in Deutschland beschäftigen sich ausführlich mit den genannten neuen Leitlinien. Hier ein Online-Gespräch "<strong>Beschneidung 2.0 - Was erwarten wir von der Leitlinie?"</strong> von Dr. Melanie Ahaus und Dr. Christoph Kupferschmid, der für den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte - BVKJ in der Leitlinienkommission mitwirkte:<br/> <a href="https://youtu.be/myxpWCn3lgM">https://youtu.be/myxpWCn3lgM</a></p>
<p>Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diese Informationen an Frau Dr. Hermes weiterleiten könnten.<br/> Ihr Medium halten wir für außerordentlich wichtig. <br/> Immer wieder wenden sich Eltern an uns, die zu diesem Thema falsch oder unzureichend informiert worden sind, und zutiefst bereuen, vorschnell letztlich medizinisch nicht notwendigen irreversiblen Behandlungen zugestimmt zu haben. <br/> Und immer wieder wenden sich Betroffene an uns, die an den Folgen dieser häufig medizinisch nicht gerechtfertigten radikalen Maßnahmen an ihrem Genital leiden. <br/> Es liegt genug Wissen vor, dass dieses unnötige Leid vermieden und dem Intimbereich von Jungen und seiner individuellen Entwicklung entsprechender Respekt entgegen gebracht werden kann.</p>
<p>Bitte helfen Sie mit!</p>
<p>Gerne stehen wir für einen Austausch zur Verfügung.</p>Australien: Junge stirbt nach Genitalverstümmelung in Klinik2021-12-11T08:53:29.056175+00:002024-03-19T02:06:00.372740+00:00Benhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin03/http://die-betroffenen.de/blog/australien-junge-stirbt-nach-genitalverstummelung-in-klinik/<p>Laut mehrerer <a href="https://www.nzherald.co.nz/world/toddler-dies-baby-fighting-for-life-after-botched-circumcision-at-australian-medical-centre/YZPRK4DKJY66XKFXQFOALTSTQM/?fbclid=IwAR1i-FHo-yte8zls-3UUyngdTljoIxaQsHtnHLfKaPw4bukDvISRwPog6eM" target="_blank">australischer</a> <a href="https://www.theguardian.com/australia-news/2021/dec/09/toddler-dies-and-baby-brother-in-serious-condition-after-circumcisions-at-perth-clinic?utm_term=Autofeed&CMP=soc_568&utm_medium=Social&utm_source=Twitter#Echobox=1639023351" target="_blank">Medienberichte</a> ist ein zweijähriger Junge nach einer Vorhautamputation gestorben. Sein jüngerer Bruder war lebensgefährlich verletzt und konnte notoperiert werden. Die Genitalverstümmelung waren in einer Klinik nahe Perth ausgeführt worden.<br/> <br/> Bitte beachten Sie auch die Stellungnahme unserer australischen Kooperationspartner <a href="https://www.darboninstitute.org/we_must_act_now_to_stop_child?s=08" target="_blank">The Darbon Institute</a> dazu:</p>
<p>"Im ganzen Land gibt es Dutzende von privaten Beschneidungskliniken. Ihr gesamtes Geschäftsmodell beruht darauf, dass sie von medizinisch unnötigen, schädlichen Verfahren profitieren, bei denen die Genitalien von Kindern beschnitten werden. Und wir wissen, dass sie zu Unrecht, ja sogar in betrügerischer Absicht, Medicare-Rabatte beanspruchen, die nur für therapeutische Verfahren vorgesehen sind. Warum finanzieren die Steuerzahler die Verstümmelung von Kindern? Wie konnten wir das zulassen?</p>
<p>Letzten Monat hatten wir die erste erfolgreiche Strafverfolgung im Zusammenhang mit weiblicher Genitalverstümmelung in Australien. In diesem Monat ist ein Junge an den Folgen der Genitalverstümmelung gestorben und ein anderer kämpft um sein Leben. Warum hat das Gesetz dazu nichts zu sagen?"</p>
<p>Die Kriminalisierung der weiblichen Genitalverstümmelung sendet ein starkes Signal, dass diese Praktiken zu verurteilen sind, aber das Strafrecht ist ineffektiv, wenn es darum geht, den Überlebenden der Opfer zu helfen - nachdem diese Gesetze jahrzehntelang in Kraft waren, war unsere einzige erfolgreiche Strafverfolgung von einem Schuldbekenntnis abhängig. Unsere Gesetze gegen weibliche Genitalverstümmelung sind untauglich."</p>
<p>Intersexuelle Menschen haben angeborene Variationen in den Geschlechtsmerkmalen, die bedeuten, dass sie nicht typisch männlich oder weiblich sind. Vorgeschlagene zivil- und strafrechtliche Verbote zum Schutz intersexueller Kinder vor nicht einvernehmlichen, medizinisch aufschiebbaren Veränderungen ihres Körpers sind wichtig und willkommen, aber wie Gesetze gegen weibliche Genitalverstümmelung wären sie diskriminierend, da sie nur einige Kinder aufgrund ihres Geschlechts schützen wollen."</p>
<p>Wir haben die Möglichkeit, unsere Gesetze durch eine Kombination aus zivil- und strafrechtlichen Verboten zu verbessern und zu harmonisieren, die alle Kinder - unabhängig von ihrem Geschlecht - vor schädlichen Genitalbeschneidungen und anderen Körperveränderungen schützen. Solange wir das nicht tun, riskieren wir den tragischen Verlust von weiteren jungen Menschenleben."</p>Brief einer Mutter an ihren Sohn2021-12-05T12:40:46+00:002024-03-19T02:06:01.648314+00:00Benhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin03/http://die-betroffenen.de/blog/brief-einer-mutter-an-ihren-sohn/<p>Lieber L***,</p>
<p style="color: white;">.</p>
<p>ich schreibe diesen Brief als Gedächtnisprotokoll für Dich und mich! Ich möchte Dir hiermit erklären, wie es dazu kam, dass du im April 2019 im Alter von 6 Jahren beschnitten wurdest!</p>
<p>2017 warst Du 4 Jahre alt und der damalige Kinderarzt wies mich darauf hin, dass Du eine Vorhautverengung hast. Ich war erstmal etwas überrascht, war doch für mein Empfinden zu dem Zeitpunkt mit Dir alles in Ordnung, und Du hattest für uns augenscheinlich keine Probleme! Wir haben dann eine Überweisung zum Kinderchirurgen bekommen mit der Aussage, der solle sich das mal angucken und als erstes könne man das ganze wohl mit einer Creme behandeln.</p>
<p>Ein paar Wochen später war ich dann mit dir bei Dr. D***. Er machte einen sehr offenen, erfahrenen und netten Eindruck auf mich. Er untersuchte Dich kurz und frage mich, ob uns irgendwelche Probleme aufgefallen seien. Ich antwortete, dass bis dato alles ok war. Daraufhin sagte er, wir könnten das Lösen der Verengung und Verklebung erstmal mit einer Salben-Therapie behandeln. Ich war natürlich erleichtert, dass das Thema Operation somit erstmal nicht im Raum stand.</p>
<p>Wir cremten wie vom Arzt verordnet, und Papa zeigte Dir vorsichtig, wie Du selbst beim Duschen Deine Vorhaut zurückziehen kannst. Bei der Nachkontrolle war Dr. D*** auch zufrieden mit den Fortschritten, und sollte es weiterhin keine sonstigen Beschwerden geben, sollten wir einfach abwarten und es "im Auge" behalten.</p>
<p>Anfang 2018 stand dann mit 5 Jahren die U9 an. In der Zwischenzeit hatte sich an der Phimose weder positiv noch negativ etwas verändert. Trotzdem bat uns der Kinderarzt, Dich erneut beim Kinderchirurgen vorzustellen. Dieser war erstmal weiterhin nicht besorgt und empfahl uns eine weitere Salben-Therapie. Diese führten wir wie beim ersten Mal durch, und auch diesmal stellte sich schnell eine deutliche Verbesserung der Verengung ein!</p>
<p>Ende 2018 jedoch sind Deinem Papa und mir dann ein Paar Sachen aufgefallen: die Phimose war plötzlich extrem eng und die Vorhaut ließ sich nun nicht mal ein kleines Stück zurück ziehen. Außerdem hatten wir das Gefühl, dass Urnieren sei etwas erschwert, und Du beklagtest Dich plötzlich öfter über Juckreiz. Wir beobachteten diese verschiedenen Symptome über ein paar Wochen und beschlossen dann Anfang 2019 zur Abklärung erneut zu Dr. D*** zu gehen.</p>
<p>Er untersuchte Dich und meinte relativ schnell, aus seiner Erfahrung heraus würde sich bei einer so starken Verengung nichts mehr zum positiven wenden, und auch auf Grund der von mir beschriebenen Beschwerden riete er nun dringlichst zu einer Operation! Im ersten Moment war ich schon sehr traurig darüber, dass Du jetzt doch operiert werden solltest, aber irgendwie auch etwas erleichtert, dass dieses Problem nun endlich ein Ende hat und es Dir danach hoffentlich "besser" geht!</p>
<p>Papa und ich haben noch lange geredet was das richtige ist, vertrauten aber dem Arzt und wollten natürlich nur das Beste für Dich. Im April 2019 wurdest Du dann ambulant beschnitten. Auf sein Anraten hatten wir uns für die komplette Entfernung der Vorhaut entschieden, weil laut seiner Aussage die Teilbeschneidung zu erneuten Verengungen führen könne und das eine zweite OP bedeuten würde. Das wollten wir Dir natürlich ersparen! Die Operation an sich verlief ohne Komplikationen und nach zwei Wochen Kindergarten-Pause war soweit alles gut verheilt.</p>
<p>Anfang 2021 erfuhr ich zum ersten Mal, dass eine Phimose kein krankhafter Zustand ist und es eine neue Leitlinie gibt, die davon abrät, vor Ende der Pubertät zu beschneiden. Ich las alles was ich zu dem Thema finden konnte und musste realisieren, dass wir hier wahrscheinlich unwissend eine voreilige und falsche Entscheidung für Dich getroffen haben.</p>
<p>Es tut mir so leid, mein Schatz. Wir haben immer nur mit dem besten Gewissen gehandelt. Wir machen uns schwere Vorwürfe, dem Arzt so blind vertraut zu haben. Wir wurden einfach nicht richtig darüber aufgeklärt, dass die Beschneidung auch starke negative Folgen haben kann.</p>
<p>Wir wollen die Schuld aber nicht nur auf die beiden Ärzte abgeben. Wir als Eltern haben der OP letztendlich zugestimmt und die Verantwortung lag bei uns, eine gut durchdachte Entscheidung zu treffen. Dieser Schuld sind wir uns in vollem Umfang bewusst und hoffen von Herzen, dass Du uns verzeihen kannst! Uns ist bewusst geworden, dass diese Entscheidung nicht hätte unsere sein dürfen, es ist Dein Körper!</p>
<p>Wir lieben Dich und bieten Dir jede Hilfe und Unterstützung an die Du brauchst, um hoffentlich weiterhin gut damit leben zu können.</p>
<p style="color: white;">.</p>
<p>In tiefer Liebe, Deine Mama!</p>„Das volle Ausmaß solcher Geschichten werden wir nie erfahren, denn Männer sollen nicht über diese Dinge reden. Wir müssen entweder darüber lachen oder stoisch sein, was ‚da unten‘ passiert ist…“2021-10-28T21:06:25.453275+00:002024-03-19T02:06:07.067947+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/das-volle-ausma-solcher-geschichten-werden-wir-nie-erfahren-denn-manner-sollen-nicht-uber-diese-dinge-reden-wir-mussen-entweder-daruber-lachen-oder-stoisch-sein-was-da-unten-passiert-ist/<p><a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gary_Shteyngart">Gary Shteyngart</a>, US-amerikanischer Kulturjournalist russischer Herkunft, schildert in erschütternder Offenheit in einem vielbeachteten <a href="https://www.newyorker.com/magazine/2021/10/11/a-botched-circumcision-and-its-aftermath?fbclid=IwAR1lQrPrOTdb-ytie02vIZaVIhDBEaFukp9PWyAmlwvhy2Nikhsoap8zA2Y">Artikel</a> im US-Wochenmagazin <em>The New Yorker</em> seine Erfahrung mit lebenslangen Folgen einer nicht-therapeutischen Vorhautamputation:<br/> <em>„Trotz der dadurch verursachten Schmerzen wurde ich angewiesen, den entzündeten und faserigen unteren Stumpf der ehemaligen Hautbrücke zu 'ertasten' oder zu massieren, um einen Teil des Narbengewebes zu lockern und die traumatisierten Nerven gerade wachsen zu lassen.“<br/> </em><br/> Wie lange müssen sich Betroffene noch weiter derart erneut entblößen, damit endlich alle Kinder gleich und umfassend vor solchen Risiken geschützt werden?</p>
<p>Und wie wir immer wieder erleben: Öffnet man geschützte Räume jenseits patriarchaler Männlichkeitsstereotypen wie angeblicher Unverletzlichkeit und Schmerzverleugnung, entsteht Besprechbarkeit:<br/> <em>„Als ich das Thema mit meinen Freunden besprach, stieß ich auf vier Fälle von Schmerzen und Entstellungen als Folge von späten Beschneidungen oder von Operationen zur Korrektur verpfuschter Kinderbeschneidungen. In den Philippinen. In Kanada. In Portland. In einem Nachbardorf.“</em></p>
<p>Gary Shteyngart äußerte sich am 10. Oktober auf twitter zu den Reaktionen auf seinen Artikel: <em>"Ich möchte all den werdenden Eltern danken, die mir geschrieben haben, dass sie ihre Meinung über die Beschneidung ihrer Söhne geändert haben. Sie haben mein Leid erheblich gemildert. Und jetzt gibt es eine <a href="https://www.jta.org/2021/10/07/culture/these-jews-want-to-normalize-not-circumcising-and-they-want-synagogues-to-help">neue Bewegung unter Juden</a>, die ihre Jungen nicht beschneiden wollen!“</em></p>Genitale Selbstbestimmung – (K)ein Thema für die Jungen*arbeit?!?2021-10-03T11:13:10+00:002024-03-19T02:06:08.282079+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/genitale-selbstbestimmung-kein-thema-fur-die-jungenarbeit/<p>ONLINE-FACHGESPRÄCH am 02.12.2021 von 10.00 bis 12.30 Uhr<br/><br/>Gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen*- und Männer*arbeit Bayern e. V., der Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit Baden-Württemberg e. V. und Projekt 100% MENSCH richtet MOGiS e. V. - Eine Stimme für Betroffene am 2. Dezember ein Online-Fachgespräch aus. <br/><br/><a href="http://die-betroffenen.de/static/media/uploads/fachgespraech-genitale-selbstbestimmung.pdf">Hier der Flyer zur Veranstaltung</a></p>
<p>Mit folgenden Vorträgen:</p>
<p><strong>Medizinische Aspekte</strong><br/>Prof. Dr. Maximilian Stehr <br/>Cnopfsche Kinderklinik Nürnberg</p>
<p><br/><strong>Perspektiven leidvoll Betroffener</strong><br/>Victor Schiering<br/>MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene</p>
<p><br/><strong>Queer und Selbstbestimmung</strong><br/>Holger Edmaier <br/>Projekt 100% MENSCH</p>
<p><br/> | geschlossene Online-Veranstaltung nach Anmeldung (Zoom)</p>
<p></p>
<p></p>
<p>Anmeldung unter: <a href="mailto:fortbildung@lag-jungenarbeit.de">fortbildung@lag-jungenarbeit.de</a></p>
<p><br/><br/></p>
<p style="text-align: left;">Die Anatomie und Funktionen der männlichen* Vorhaut und deren Entfernung („Beschneidung“) sind in der hiesigen Gesellschaft tabuisiert und verdeckte Realitäten, mit der sich Menschen – wenn überhaupt – eher defensiv oder bagatellisierend beschäftigen. <br/>Dass eine Verletzung des männlichen* Genitals ohne zwingende medizinische Indikation oft schwerwiegende körperliche und seelische Folgen hat und darüber hinaus eine Menschenrechtsverletzung darstellt, ist kaum bekannt. <br/>Insbesondere für Fachkräfte sozialer Arbeit und hier speziell für Fachkräfte in der geschlechtersensiblen Arbeit mit Jungen* und Männern* ist daher die Auseinandersetzung mit männlicher* Beschneidung und dem Recht auf genitale Selbstbestimmung geboten und zeitgemäß. <br/>Die Einführungsveranstaltung wird grundlegendes Wissen vermitteln und sowohl aus wissenschaftlicher Perspektive, als auch aus der Erfahrung Betroffener heraus Anregungen für die Erarbeitung einer fachlich fundierten Haltung geben. <br/>Neben inhaltlichen Impulsen wird auch Raum für Austausch und das Einbringen eigener Fragestellungen bleiben.</p>WWDOGA 2021 - 12 Stunden Talks, Statements, Präsentationen, Musik!2021-05-17T15:22:21+00:002024-03-19T02:06:12.931466+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/wwdoga-2021-12-stunden-talks-statements-prasentationen-musik/<p>Die Sendungen des <a href="https://genitale-selbstbestimmung.de/videobeitrage/">Weltweiten Tags der Genitalen Selbstbestimmung 2021</a> sind online.</p>
<p>Unser Tipp:</p>
<p style="text-align: left;">"Wir sind alle nicht freiwillig hier!"<br/>Eine Gesprächsrunde mit fünf Betroffenen nicht-therapeutischer Vorhautamputationen.</p>
<p><iframe allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen="allowfullscreen" frameborder="0" height="315" src="https://www.youtube-nocookie.com/embed/2ajgNe4j7pE" title="YouTube video player" width="560"></iframe></p>
<p></p>
<p>Eine solche Sammlung von Sendungsformaten zum Themenkomplex Genitale<br/>Selbstbestimmung ist bisher einmalig.<br/>Reisen Sie mit nach Australien, in die USA und die Schweiz, nach Israel,<br/>Österreich, Kenia, Dänemark und England und treffen Sie dort Fachleute<br/>und Aktive aus noch mehr verschiedenen Ländern.<br/>Fühlen Sie sich eingeladen, diese Menschen und ihre Perspektiven<br/>kennenzulernen.<br/>Der WWDOGA beweist jedes Jahr und stets verstärkt aufs Neue:<br/>Genitale Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht, das Menschen<br/>verschiedenster Herkunft und Kulturen zusammenbringt.<br/>Kinderschutz geht uns alle an!</p>WWDOGA 2021 - Weltweiter Tag des genitalen Selbstbestimmung als Livestream2021-05-04T18:42:13+00:002024-03-19T02:13:04.602163+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/wwdoga-2021-weltweiter-tag-des-genitalen-selbstbestimmung-als-livestream/<p><strong>Weltweiter Tag der genitalen Selbstbestimmung 2021 komplett als Live-Stream</strong></p>
<p>Nachdem schon der letztjährige Weltweite Tag der genitalen Selbstbestimmung coronabedingt komplett aus Videostatements unserer Unterstützer bestand, setzen wir in diesem Jahr noch einen drauf:<br/>10 Stunden Live Diskussionen, Expertentalks, Musikvideos, Statements, Präsentationen usw. als <a href="https://www.youtube.com/watch?v=fc6OdnjmSOA">Live-Stream</a>.</p>
<p>Wir freuen uns, dass auch dieses Jahr wieder mehr als 70 Organisationen diesen Tag unterstützen und laden ein zu reger Beteiligung im Live-Chat und den Kommentaren.<br/><b></b></p>
<p></p>Weltweiter Tag der genitalen Selbstbestimmung (WWDOGA): Aufruf 2021 online!2021-02-24T18:51:31+00:002024-03-19T02:06:14.136015+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/weltweiter-tag-der-genitalen-selbstbestimmung-wwdoga-aufruf-2021-online/<p><strong>Weltweiter Tag der genitalen Selbstbestimmung (WWDOGA): Aufruf 2021 online!</strong></p>
<p>Es ist wieder einmal soweit:<br/> Der aktuelle Aufruf ist online unter <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.genitale-selbstbestimmung.de">www.genitale-selbstbestimmung.de</a> / <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="http://www.genital-autonomy.de">www.genital-autonomy.de</a> (engl).<br/> Über 60 Organisationen aus 13 Ländern auf fünf Kontinenten unterstützen den Aufruf!<br/> Jede*r kann mithelfen: Bitte verbreiten Sie den Link und die Botschaft unteilbarer Kinderrechte.</p>
<p>Themen-Schwerpunkt 2021: <b>"Weltweite Gesetzeslagen"<br/> </b>Erstmals überhaupt werden die gesetzlichen Situationen für alle Kinder (weiblich*, männlich*, inter' und trans*) zusammengetragen und in einer Statistik gesammelt.<br/> <b></b></p>
<p>Somit ist dieses Thema diesmal ein <i>work in progress</i>, denn die Sammlung muss ja mit Hilfe der weltweiten Verbreitung des WWDOGA erst einmal entstehen.<br/> Der nächste Schritt wäre dann, Schlüsse aus diesen Daten abzuleiten. <br/> <b>Bitte teilen Sie uns Informationen zu weiteren Ländern mit Quellenangaben mit. Einfach per E-Mail an <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:WWDOGA2021@genitale-selbstbestimmung.de">WWDOGA2021@genitale-selbstbestimmung.de</a></b><br/> Den jeweils aktuellen Stand der Tabelle können Sie im Aufruf herunterladen. Sie wird regelmäßig akualisiert.</p>
<p>Der 7. Mai selbst wird komplett online gefeiert werden: Interviews, Talkrunden, Filme - auf den bekannten Kanälen YoutTube, Facebook, Instagram.<br/> Die Links dazu werden noch veröffentlicht.<br/> Sie möchten dazu informiert werden? Schreiben Sie uns unter <a class="moz-txt-link-abbreviated" href="mailto:WWDOGA2021online@genitale-selbstbestimmung.de">WWDOGA2021online@genitale-selbstbestimmung.de</a></p>Bundesregierung beschließt unterschiedliche Schutzgrade für kindliche Vorhäute2020-10-05T18:51:39.446882+00:002024-03-19T02:06:17.311372+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/bundesregierung-beschliet-unterschiedliche-schutzgrade-fur-kindliche-vorhaute/<p><strong>Bundesregierung beschließt unterschiedliche Schutzgrade für kindliche Vorhäute</strong><br/> <br/> In ihrem <em><a href="https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2020/0501-0600/566-20.pdf;jsessionid=42DA725A856CC3A590816D9F5DB88CD7.2_cid391?__blob=publicationFile&v=1&fbclid=IwAR3sSdzNaHFo-4HfOxCeICCfTMO4YnM-WIOo_HX6Ji-1qKxVyobe2zQhDNs">Entwurf eines Gesetzes zum Schutz von Kindern mit Varianten der Geschlechtsentwicklung</a> </em>vom 25.09.2020 macht die Bundesregierung den Anschein, manche Kinder vor nicht-therapeutischen Genitaloperationen schützen zu wollen.<br/> <br/> Menschenrechte würden damit nicht umgesetzt, denn dann müsste der Gesetzentwurf ja Ungleichbehandlungen <em>ausnahmslos</em> abschaffen.</p>
<p>Das Gegenteil ist beabsichtigt, denn es heißt in der Begründung:<br/> <br/> <strong><em>bb)<br/> Beschneidung bei Jungen<br/> Die Beschneidung der Vorhaut von Jungen ist in §1631d BGB speziell geregelt. Auf die Beschneidung der Vorhaut eines Kindes, das nicht männlich im Sinne des §1631d BGB ist (also auch eines Kindes mit einer Variante der Geschlechtsentwicklung), ist §1631d BGB dagegen nicht anzuwenden.</em></strong><br/> <br/> Nach all den Jahren hat die Bundesregierung also tatsächlich verstanden, dass <em>alle Kinder</em> – und nicht nur die mit einem Penis - eine Vorhaut haben.<br/> Daraus wird nun eine Definition für <em>schützenswerte Vorhäute</em> (für die der übliche Kinderschutz gilt) und <em>Vorhäute als Abfall</em> (von in §1631d BGB schutzlos gestellten Kindern) formuliert. <em>„Männlich im Sinne des §1631d BGB“ </em>gibt es natürlich gar nicht, denn darin wird „männlich“ gar nicht definiert. Wohl so etwas wie „schnörkellos männlich“, also mit „normalem“ Penis?<br/> <br/> In ihrem offenbar noch immer ungebremsten Fanatismus, Jungen unbedingt weiter schutzlos stellen zu wollen, schreckt die Bundesregierung nicht einmal vor biologistisch totalitären Floskeln zurück.</p>
<p> </p>
<p>Fazit:</p>
<p>Um an der Vorhaut geschützt zu werden, muss ein Kind in Deutschland in Zukunft also mindestens <em>„Varianten der Geschlechtsentwicklung“</em>, besser noch gleich eine <em>Vulva </em>vorweisen können.</p>
<p>Ansonsten gilt die passend betitelte „spezielle Regelung“, ein Eltern-Zugriffsrecht.</p>
<p> </p>
<p>Dabei erdreistet sich die Bundesregierung sogar, auf die Helsinki-Deklaration von 2012 hinzuweisen, was wir hier abschließend gerne zitieren. <br/> Hat sie sie überhaupt verstanden?<br/> <br/> <em>„Die Helsinki-Deklaration zum Recht auf genitale Selbstbestimmung des Zwölften Internationalen Symposiums für Recht, genitale Autonomie und Menschenrechte vom 30. September bis zum 3. Oktober 2012 forderte für jeden Menschen ohne Unterscheidung zwischen normgerechten und varianten Genitalien und Geschlechtskonfigurationen das vollständige Recht auf Kontrolle über die eigenen Genitalien und Fortpflanzungsorgane.“</em></p>Dänische Ministerpräsidentin Mette Fredriksen nimmt Forderung nach gleichem Schutz von Jungen zurück2020-09-16T18:40:27.822363+00:002024-03-19T02:06:18.542562+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/danische-ministerprasidentin-mette-fredriksen-nimmt-forderung-nach-gleichem-schutz-von-jungen-zuruck/<p><strong>Dänische Ministerpräsidentin Mette Fredriksen nimmt Forderung nach gleichem Schutz von Jungen zurück</strong></p>
<p><br/> In Dänemark überschlagen sich weiterhin die Ereignisse mit großem Medienecho um den <em>Bürgervorschlag eines Mindestalters von 18 Jahren bei jeglichen nicht-therapeutischen Genitaloperationen</em>.</p>
<p> </p>
<p>Die Kommission der Patientensicherheit zur Überarbeitung von Richtlinien für nicht-therapeutische Vorhautamputationen an Jungen wurde von <em>allen</em> ärztlichen Fachgesellschaften verlassen. Sie lehnen aus ethischen Gründen solche Eingriffe bei Kindern ab und empfehlen oder fordern die Einführung des Mindestalters.<br/> 86% der Bevölkerung sprechen sich ebenfalls dafür aus.<br/> <br/> Ministerpräsidentin Mette Fredriksen (Sozialdemokratie) hat vergangene Woche ihre ursprüngliche und häufig zitierte Kinderschutz-Position offiziell zurückgenommen und sich nun <em>gegen</em> ein Mindestalter ausgesprochen. Ein gewagtes Unterfangen, schließlich stellt sie sich damit auch noch gegen 90% ihrer eigenen Wähler*innen.<br/> In ihrer Neujahransprache 2000 hatte sie zudem auch noch versichert, allgemein <em>"immer an der Seite der Kinder"</em> zu stehen. In ihrer jetzigen Stellungnahme war von Kindern überhaupt nicht mehr die Rede. Sie ging darin ausführlich auf die dänische und europäische Geschichte und den Massenmord an jüdischen Menschen im Zweiten Weltkrieg ein. <em>"Glücklicherweise"</em> habe sie <em>"sich getraut"</em>, ihre <em>"Meinung zu ändern"</em>.<br/> <br/> In Analysen werden ansonsten die Rücksichtnahme auf jüdische Verbände, aktuelle wirtschaftliche Interessen (mögliche Exportverluste in den Nahen Osten) und die Sorge vor möglichen Terroranschlägen als Gründe genannt, sich gegen ein Mindestalter auszusprechen. Die US-Botschaft in Kopenhagen kündigte ebenfalls mögliche wirtschaftliche Konsequenzen an.</p>
<p> </p>
<p>Die menschenpolitische Rolle rückwärts von Frau Fredriksen stieß in Israel auf ein geteiltes Echo. Während Ministerpräsident Netanyahu ihr via twitter für ihre <em>„Verteidigung der alten Tradition der Beschneidung“ </em>dankte, kommentierte Ronit Tamir von der israelischen Elterninitiative „KAHAL“: <em>„<span>Es gibt viele Juden in Israel gegen Beschneidung, und wir schätzen sehr, dass das Dänische Parlament versucht, ein Gesetz dagegen zu verabschieden. Wir sehen dies nicht als Antisemitismus, sondern als reine Sorge um die Kinder und die Menschenrechte.</span> <span>Wir hoffen sehr, dass dieses Gesetz verabschiedet wird. "<br/> </span></em></p>
<p><br/> Einige sozialdemokratische Kolleg*innen von Frau Fredriksen äußerten sich kritisch: <em>"</em><span><em>Als Mensch, Vater, Bürger von Dänemark und sozialdemokratischer Politiker hoffe ich inständig, dass in meiner Partei in dieser Angelegenheit abgestimmt wird und dass eine Mehrheit im Parlament das Richtige tut, indem sie eine Altersgrenze von 18 Jahren für Jungenbeschneidung einführt!"</em> schrieb Niels E. Bjerrum.</span></p>
<p> </p>
<p>Auch leidvoll Betroffene äußerten sich in dänischen Medien .<br/> <br/> Ercan Alici, Betroffener und Mitglied unserer Partnerorganisation Intact Denmark, kommentierte:<br/> <em>"A<span>ls Kind auf dem Tisch wünschte ich mir nur, jemand hätte mir geholfen. Europas Geschichte scheint unendlich weit weg von der Realität des Kindes auf dem Tisch zu sein."</span></em></p>
<p><span><strong><em> </em></strong></span></p>
<p>Ahmad Mahmoud nannte Frederiksens Versuch, ein Kinderbeschneidungsverbot mit der Verfolgung von Juden während des Zweiten Weltkriegs zu vergleichen <em>„absurd“</em>, und ergänzte: <em>„Nein, wir dürfen keine kulturellen oder religiösen Erwägungen akzeptieren, wenn es um die Beschneidung von Kindern geht. Es geht um das Wohl des Kindes und das Recht, sich frei zu finden und so die eigene Identität zu schaffen. Dafür haben wir in Dänemark gekämpft.“</em></p>
<p><span><strong><em> </em></strong></span></p>
<p>Harun Demirtas sieht die Demokratie geschädigt: <em>„</em><span><em>Politiker, die Tag und Nacht fragten, ob eine Krankenschwester arbeiten könne, nur weil sie ein Kopftuch trägt, oder ob ein Busfahrer einen Bus fahren könne, wenn er im Ramadan fastet, haben ihre politische Haltung heute zu 100 Prozent gedreht und befürworten die Beschneidung von Jungen, obwohl es ein religiöses Ritual ist.“</em></span></p>
<p><span><em> </em></span></p>
<p><span>Einen erschütterten anonymen Bericht eines Betroffenen veröffentlichte die Tageszeitung Berlingske: <em>„</em></span><span><em>Haben die Premierminister, Parteivorsitzende und Bischöfe jemals das Ergebnis einer gescheiterten Beschneidung, einen verstümmelten Penis, gesehen? Ich habe es. Ich sehe es jedes Mal, wenn ich aufs Klo gehe, nackt vor einem Spiegel stehe, dusche oder Sex habe. (…) Ich habe als Erwachsener vier Operationen benötigt, um einer im Grunde unnötige Intervention abzuhelfen. [...] Bis ich im Alter von 24 Jahren operiert wurde, konnte ich zum Beispiel aus drei verschiedenen Löchern in meinem Penis urinieren [...]. Wenn ich einen neuen Sexualpartner oder Freund treffe, muss ich immer erklären, warum mein Penis klare Narben trägt.</em></span><em> (…) <span>Politiker und Meinungsbildende, die mit historischem Pathos um sich werfen, müssen wissen, dass Beschneidung [...] ein chirurgischer Eingriff mit schwerwiegenden möglichen Folgen ist, und es hat mein ganzes Leben beeinflusst…"</span><strong><br/> <br/> </strong></em><span>Es verspricht, ein spannender Herbst zu werden. Die erste Lesung im Parlament wird frühestens im Oktober erwartet.</span></p>
<p><span> </span></p>
<p><span>Allein der Fraktionszwang in den Regierungsparteien aus Sozialdemokraten und Liberalen sichert bisher den Gegnern des Kinderschutzes eine Mehrheit.</span></p>
<p><span> </span></p>
<p><span>Dass deutsche Medien die Ereignisse in Dänemark seit über zwei Jahren komplett ignorieren, überrascht. Schließlich verwiesen sie in der deutschen Debatte 2012 sehr häufig aufs Ausland und warnten vor einem möglichen „deutschen Alleingang“, sollte eine Erlaubnis nicht-therapeutischer Vorhautamputationen an Jungen hinterfragt werden. Um eine völlige Schutzlosstellung von Jungen in Deutschland zu promoten, waren Blicke ins Ausland offensichtlich durchaus opportun. Verlaufen heute dort hingegen Debatten, die dem Kinderschutz medial und politisch großen Raum einräumen, wird geschwiegen. Sollen Menschen in Deutschland einfach nicht davon erfahren? Wohl ein ähnlicher Schaden für die demokratische Kultur, wie ihn Harun Demirtas durch einige Dänische Politiker*innen beschreibt.</span></p>
<p><span> </span></p>
<p><span>Wir hoffen, dass in deutscher Sprache bald auch noch anderswo Informationen dazu zu lesen sind, als nur auf unserem Blog.</span></p>
<p><span>Wir können als Ehrenamtliche kaum auch noch die Arbeit professioneller Journalist*innen übernehmen.</span></p>Dänemark: Kommission der Dänischen Patientensicherheit (STPS) zur Durchführung nicht-therapeutischer Vorhautamputationen an Jungen gescheitert2020-08-27T19:49:25+00:002024-03-19T02:06:19.853575+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/danemark-kommission-der-danischen-patientensicherheit-stps-zur-durchfuhrung-nicht-therapeutischer-vorhautamputationen-an-jungen-gescheitert/<p><a href="https://www.berlingske.dk/samfund/endnu-to-laegefaglige-grupper-traekker-sig-fra-omskaeringsvejledning-nu-er">Die Dänische Patientensicherheit (STPS) ist in ihrem Bemühen gescheitert</a>, Richtlinien für die Durchführung nicht-therapeutischer Vorhautamputationen an Jungen zu überarbeiten:</p>
<p>Ein Fachverband nach dem anderen möchte dafür nicht mehr zur Verfügung stehen.</p>
<p>In den letzen Tagen haben folgende Organisationen die Kommission verlassen:</p>
<p> </p>
<p>Dänische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin</p>
<p>Dänischer Hebammenverband</p>
<p>Dänischer Verband medizinischer Pflegeberufe</p>
<p>Dänische Pädiatrische Gesellschaft</p>
<p>Dänische Gesellschaft für Urologie</p>
<p>Dänische Gesellschaft für Kinderchirurgie</p>
<p> </p>
<p>Begleitet wurden die Austritte von Pressemitteilungen der Verbände, in denen u.a. ein Mindestalter von 18 Jahren für solche Operationen befürwortet wurde.</p>
<p><span>Der Vorsitzende der </span>Dänischen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, <span>Joachim Hoffmann-Petersen, erklärte dazu am Mittwoch gegenüber dem Gesundheitsausschuss des Dänischen Parlaments:</span><br/> <span><strong>„Wenn das nächste Mal Komplikationen bei einer rituellen Jungenbeschneidung auftreten, sind nicht mehr die Anästhesisten in professioneller, ethischer oder rechtlicher Verantwortung. Es sind die Politiker, die weiterhin die rituelle Beschneidung von Jungen zulassen."</strong></span></p>
<p> </p>
<p>In der Kommission der STPS verblieben sind nur noch ein Vertreter der Dänischen Gesundheitsbehörde und einige private Kliniken, die nicht-therapeutische Vorhautamputationen an Jungen anbieten.</p>
<p> </p>
<p>Die Abgeordneten des Dänischen Parlaments befürworten mehrheitlich ein gesetzliches Mindestalter von 18 Jahren bei nicht-therapeutischen Genitaloperationen, wie es der Bürgervorschlag der Kinderschutzorganisation Intact Denmark vorschlägt. Dieser wird von 88 Prozent der Bevölkerung begrüßt.</p>
<p>Einzig der von einigen Parteiführungen ausgeübte Fraktionszwang gegen ein solches Mindestalter steht bisher einem Entschluss für universellen Kinderschutz entgegen.</p>
<p> </p>
<p>Joachim Hoffmann-Petersen und Intact Denmarks stellvertretender Vorsitzender Mikael Aktor dazu gestern im dänischen TV (Abendschau): <strong><br/> „Wir erwarten von der Politik nun den Mut, sich auf die Seite der Kinder zu stellen!“</strong></p>
<p><strong></strong></p>
<p><strong></strong></p>Aktueller Artikel im Oxford Journal of Legal Studies: Weibliche Genitalverstümmelung ist grundsätzlich falsch, und nicht nur, weil sie „anders“ sei als Praktiken an anderen Kindern2020-08-23T18:07:48.936985+00:002024-03-19T02:06:23.110955+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/aktueller-artikel-im-oxford-journal-of-legal-studies-weibliche-genitalverstummelung-ist-grundsatzlich-falsch-und-nicht-nur-weil-sie-anders-sei-als-praktiken-an-anderen-kindern/<p><a href="https://academic.oup.com/ojls/advance-article/doi/10.1093/ojls/gqaa001/5862902">Kai Möller hält die bisherigen Begründungen für den Schutz von Mädchen und Frauen in Großbritannien vor Genitalverstümmelungen für unzureichend</a>:</p>
<p>"In Großbritannien ist das Beschneiden männlicher Genitalien grundsätzlich legal und kann sogar von einem Gericht angeordnet werden, während das Beschneiden weiblicher Genitalien eine Straftat darstellt. Die Kohärenz dieses Ansatzes wurde kürzlich von Munby P in Re B and G (children) (No 2) in Frage gestellt; Der vorliegende Artikel setzt diese Untersuchung fort und zeigt, dass die Rechtfertigungen, die die Gerichte für die unterschiedliche Behandlung von männlicher und weiblicher Beschneidungen vorgesehen haben - in Bezug auf den Schaden, der mit den jeweiligen Praktiken verbunden sei, mögliche medizinische Vorteile von männlicher Beschneidung, das Fehlen einer religiösen Motivation in Bezug auf Beschneidung von Frauen und patriarchalische Machtstrukturen, die die Beschneidung von Frauen, aber nicht von Männern ermöglichen, unzureichend sind. Er schlägt eine andere Grundlage für die kategorische Ablehnung der weiblichen Genitalbeschneidung vor und argumentiert, dass solche Praktiken grundsätzlich falsch sind. Dies liefert eine überzeugende Grundlage für die Ablehnung aller Formen der weiblichen Genitalbeschneidung, einschließlich vergleichsweise milder Formen wie ritueller Kerben, und führt darüber hinaus zu dem Schluss, dass auch die männliche Genitalbeschneidung als kategorisch unzulässig anzusehen ist."</p>
<p><a href="https://doi.org/10.1093/ojls/gqaa001">Male and Female Genital Cutting: Between the Best Interest of the Child and Genital Mutilation</a> Kai Möller Oxford Journal of Legal Studies, gqaa001, Published: 26 June 2020</p>Bündnis 90/ Die Grünen wollen ein „Selbstbestimmungsgesetz für alle“ – minus Kinder mit Penis2020-08-20T19:01:36+00:002024-03-19T02:06:26.404479+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/bundnis-90-die-grunen-wollen-ein-selbstbestimmungsgesetz-fur-alle-minus-kinder-mit-penis/<h1>Bündnis 90/ Die Grünen wollen ein „Selbstbestimmungsgesetz für alle“ – minus Kinder mit Penis</h1>
<p></p>
<p></p>
<p>Die Bündnisgrünen fordern im Entwurf eines<span> </span><a href="http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/197/1919755.pdf">„Selbstbestimmungsgesetzes“</a><span> </span>ein Verbot von genitalverändernden chirurgischen Eingriffen an den inneren oder äußeren Geschlechtsmerkmalen des Kindes – und erklären im gleichen Gesetzentwurf, §1631d BGB bliebe davon "unberührt". Also: die völlige Schutz- und Rechtslosstellung von Jungen* gegen nicht-therapeutische Vorhautamputationen solle trotzdem weiter bestehen.</p>
<p>Das wäre so in etwa das Gegenteil von Selbstbestimmung<span> </span><strong><em>für alle</em></strong><span> </span>– denn ca. 49% aller Menschen bleiben außen vor.</p>
<p>Warum ist grün nicht einfach so ehrlich, das zuzugeben? Das würde doch den Fortschritt für diejenigen Menschen, die sie exklusiv meinen, also alle Kinder außer Jungen*, gar nicht mildern. Aber groß "alle" schreiben, und im Kleingedruckten ca. die Hälfte aller Kinder ausgrenzen, ist...</p>Dänische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DASAIM) spricht sich für gesetzliches Mindestalter von 18 Jahren bei nicht-therapeutischen Genitaloperationen aus2020-08-18T20:15:07+00:002024-03-19T02:06:29.724108+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/danische-gesellschaft-fur-anasthesiologie-und-intensivmedizin-dasaim-spricht-sich-fur-gesetzliches-mindestalter-von-18-jahren-bei-nicht-therapeutischen-genitaloperationen-aus/<h2>Dänische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DASAIM) spricht sich für gesetzliches Mindestalter von 18 Jahren bei nicht-therapeutischen Genitaloperationen aus</h2>
<p>In Dänemark steht das Parlament noch in diesem Jahr vor der Entscheidung eines gesetzlichen Mindestalters von 18 Jahren bei medizinisch nicht notwendigen Genitaloperationen. Einzig der Fraktionszwang einiger Parteien steht einer deutlichen Mehrheit für universell und diskriminierungsfrei geltenden Kinderschutz bisher noch entgegen. Letzte Woche meldete sich nun ein weiteres Fachgremium zu Wort: Die dänische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DASAIM) hat erk<span>lärt, sich nicht an der Erstellung einer erneuten Richtlinie zur nichtmedizinischen Beschneidung von Kindern zu beteiligen, obwohl sie von der dänischen Gesundheitsbehörde (SST = Sundhedsstyrelsenn, kontrolliert vom dänischen Gesundheitsministerium) dazu aufgefordert kontrolliert wurden.</span></p>
<p><span>Hier aus ihrer <a href="https://www.ft.dk/samling/20191/almdel/SUU/bilag/477/2223357.pdf?fbclid=IwAR0O4eHl0w54DgwR17W5zGT4QkppAkSK_hRi3IVszE_gq_ae1K5Z6VfGctk">Erklärung</a>:</span> <span>"Wie die dänische Ärztekammer empfehlen wir, nicht medizinisch indizierte Eingriffe auf ab dem 18. Lebensjahr zu verschieben, wenn der Patient in der Lage ist, selbst seine Zustimmung zu geben.</span> <span>Die Beschneidung ist ein chirurgischer Eingriff mit dem Risiko von Komplikationen, sowohl im Zusammenhang mit der Operation als auch der Anästhesie. </span> <span>In Dänemark wurden lebensbedrohliche Komplikationen beobachtet. Dazu gehören Kreislaufkollaps, Krampfanfälle, schwere Hypoxie und Herzstillstand. In den anderen skandinavischen Ländern sind in dem Zusammenhang zwei Kinder gestorben.</span> <span>Wir verstehen nicht, wie man akzeptieren kann, dass der chirurgische Eingriff von Personen ohne medizinische Ausbildung und pädiatrisch neurologische / chirurgische Fachkenntnisse und Erfahrungen durchgeführt wird.</span> <span>Die dänische Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin übernimmt keine rechtliche, moralische oder ethische Mitverantwortung für einen Leitfaden, der nicht ausreichend unserem professionellen Rat entspricht." </span></p>Die Folgen des 12.12. 2012: Der hohe Preis für sieben Jahre Beschneidungsgesetz2019-12-12T05:00:00+00:002024-03-19T02:13:07.816147+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/die-folgen-des-1212-2012-der-hohe-preis-fur-sieben-jahre-beschneidungsgesetz/<h3><strong>Die Folgen des 12.12. 2012:</strong><br/><strong>Der hohe Preis für sieben Jahre Beschneidungsgesetz</strong></h3>
<h6>von Victor Schiering</h6>
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<p style="text-align: justify;">In der kurzen Debatte im Jahr 2012 wurden sämtliche auch noch so sachlich und fundiert aufgeführten Bedenken gegen eine gesetzliche völlige Schutzlosstellung von Jungen gegen nicht-therapeutische Vorhautamputationen mit mehr oder weniger einem Totschlagargument verworfen: mit vermeintlich unzumutbaren Folgen, wenn man nicht schnellstens ein solches Spezialgesetz zur Legalisierung der Vorhautamputation männlicher Kinder (gemeint waren wohl, streng im binären System verhaftet: Kinder mit Penis) verabschieden würde. <br/>Welche angeblichen Folgen warf man in den Raum? Vor allem anderen wurde ein angebliches Ende religiösen Lebens in Deutschland angekündigt. Eine ziemlich ahistorische These, sicherten sich Religionen in der Menschheitsgeschichte letztlich doch gerade ihr Überleben mit einer Inklusion von ethischen Entwicklungen der Menschenrechte.</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Es wurde weiter eine außenpolitische Isolierung Deutschlands befürchtet – ignorierend, dass sich weltweit in vielen Ländern längst Stimmen vernehmen lassen, die alle Kinder gleich vor jeglicher Genitalverstümmelung schützen wollen.<br/>Kurz: Es entstand eine scheinbar unauflösbare Drohkulisse aus Folgen, die einzig mit einem völligen Nachgeben an alle Forderungen von Religionsvertreter*innen zu „befrieden“ sei.<br/>Erstaunlich ist: Fast niemand hingegen fragte sich, welche Konsequenzen es für eine Gesellschaft haben könnte, einen solchen radikalen und auch noch mehrfach klar verfassungswidrigen Einschnitt per Gesetz in die Rechte des Kindes zu verabschieden. Kann man wirklich ein Gesetz über einen irreversiblen operativen Eingriff im Intimbereich von Kindern gegen die ausdrücklichen Stellungnahmen fast aller dafür zuständigen medizinischen Fachgesellschaften beschließen? Welche Spuren würde ein Verfahren in einer solchen Hast hinterlassen? Was könnte dies für das Vertrauen der Menschen in die Politik bedeuten, und für einen interkulturellen Zusammenhalt unter eigentlich staatlich gebotener Neutralität? Und was hieße das für die einzig wirklich Betroffenen, die Kinder?<br/>Nach sieben Jahren Beschneidungsgesetz ist letzteres ja längst offensichtlich: Mindestens 400 Jungen werden jährlich in deutschen Kliniken wegen Komplikationen stationär nachbehandelt. Langzeitkomplikationen werden immer mehr Thema. Männer finden zunehmend eine Sprache für das, was ihnen wiederfahren ist.</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Das parlamentarische Schnellverfahren, ein Ergebnis bereits vor-beschließend, bevor überhaupt eine Diskussion begonnen hatte, hat unserer demokratischen Kultur schweren Schaden zugefügt. Zu offensichtlich war das ergebnisorientierte Vorgehen wie z.B. der Ausschluss organisierter leidvoll Betroffener bei der Erarbeitung der Eckpunkte und im Rechtsausschuss. Strafrechtler Prof. Dr. Reinhard Merkel warnte vor einem „Sündenfall des Rechtsstaates“.<br/>Das Versäumnis der politischen Landschaft, die verschiedenen Beteiligten an einen Tisch zu bringen, führte dazu, dass nicht miteinander, sondern übereinander gesprochen wird. Dies bereitet von jeher wesentlich den Boden für Vorurteile und Unterstellungen von prominenten Seiten der Verteidiger*innen des Gesetzes gegen Kinderschützer*innen.</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Der Deutsche Ethikrat nickte 2012 die Forderungen der Religionsverbände im Wesentlichen einseitig nach nur einer einzigen Sitzung ab. Selten hat eine Versammlung ihre eigenen Grundsätze derart ad absurdum geführt. Trotz aller offensichtlich ungelöster Fragen, die die Gesetzesfindung begleitete, hat der Ethikrat weiterhin während der gesamten Zeit seither, also ganze sieben Jahre lang, keinen Beitrag zu einer Fortführung der Diskussion geleistet. Wer soll nach diesen Erfahrungen noch Vertrauen in dieses Gremium setzen?<br/>70% der deutschen Bevölkerung lehnten bereits 2012 das Beschneidungsgesetz ab. Auch das zählt offensichtlich nicht. Gutheißer*innen männlicher Genitalverstümmelung gingen sogar soweit, kritische Stimmen pauschal mit „religiösem Analphabetismus“, „Vulgärrationalismus“, „Antisemiten und Religionsfeinde unter dem Deckmantel der Kinderrechte“ oder einer „aufs Diesseits fixierten Weltsicht“ zu verleumden. Wohlgemerkt: wir sprechen hier nicht von einzelnen Internetkommentaren, die man leider wie bei vielen Themen als Hetze und „Hatespeech“ vorfindet und verurteilen muss. Sondern die Verunglimpfungen gingen hier aus Stellungnahmen prominenter Personen, namhafter Journalist*innen, Vertreter*innen von Organisationen und hochbezahlter Inhaber*innen von Lehrstühlen und Politiker*innen hervor. Liegt es nicht auf der Hand, dass sich die Menschen in unserem Land durch ein solches Vorgehen übergangen und paternalisiert fühlen?</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Auch wenn dieser Gedanke unangenehm ist und bei vielen Menschen womöglich Abwehrreflexe auslöst: Die Summe solcher Vorgehen ist gefährlich. An politischen Rändern warten erstarkende Bewegungen nur darauf, den berechtigten Frust der Menschen über Bevormundung und Tabuisierung wichtiger aber konfliktreicher Themen destruktiv zu kanalisieren. Wem eine demokratische Mitte am Herzen liegt, wer sich ernsthaft um eine freie, sachliche und respektvolle Debattenkultur bemüht, wem das Erstarken von Radikalen nicht gleichgültig ist, wer Spaltungen und Entsolidarisierungen in einer vielfältigen Gesellschaft entgegenwirken will, kann mit den Folgen des Beschneidungsgesetzes nicht zufrieden sein. Im Gegenteil: Um aus dieser ethischen Sackgasse auf Kosten von Kindern herauszukommen, wäre es wichtig, Beiträge zu liefern, zumindest Plattformen der Diskussion anzubieten.<br/>Dänemark hält Deutschland gerade einen Spiegel vor, wie es anders geht und gehen müsste: Ein Bürgervorschlag zur Einführung eines Mindestalters von 18 Jahren für jegliche nicht-therapeutische Genitaleingriffe wurde ins Parlament eingereicht. Trotz Neuwahlen bleibt der Antrag bestehen: die rege und wirklich kontrovers zugelassene Debatte in den Medien hat dem Thema einen hohen öffentlichen Stellenrang eingebracht, den keine Regierung mehr von oben abzuwürgen wagt. Und man lässt sich sogar Zeit: Im November wurde die erste Lesung im Parlament um Monate verschoben, um weitere Forschungsergebnisse abzuwarten. Man möchte also gerade keine vorschnellen Entscheidungen zu einem Thema treffen, das in vielen Aspekten noch tabuisiert ist und zudem noch Kinder betrifft.<br/>Skandinavische Länder waren in der Umsetzung von Gleichberechtigung der Geschlechter schon immer Vorreiter. Werden sie es auch hier? Denn machen wir uns nichts vor: Dem Schutz von Mädchen, intergeschlechtlichen und trans* Kindern hängt die Legalisierung männlicher Genitalverstümmelung wie ein Klotz am Bein. Und zwar weltweit, wie Prozesse gegen „weniger invasive“ und „medikalisierte“ Fälle weiblicher Genitalverstümmelung in den USA und Australien verdeutlichen. Dabei zeigt sich, dass sich die Gerichte in offensichtlichste Widersprüche begeben müssen, um diese Verletzungen einseitig nur für Mädchen als Straftat zu werten. Damit steht der Schutz von Mädchen und Frauen auf sehr dünnem Eis. Die Zusammenhänge unteilbarer Menschenrechte lassen sich nicht leugnen.</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Um zu einer differenzierten Einschätzung zu diesem Thema zu gelangen, kann es sehr helfen, die deutsche Perspektive einmal durch Informationen aus anderen Kulturen zu ergänzen und sich dabei vielleicht auch selbst zu hinterfragen. Es sind nicht immer nur „die anderen“, die ihre blinden Flecke bekämpfen und sich von unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt Moralpredigten über Menschenrechte anhören müssen. Manchmal geht es auch an unsere eigenen blinden Flecke. Beweisen wir hier den gleichen Mut, die gleiche Kritikfähigkeit, die wir anderen abverlangen?<br/>Der 12.12. mahnt uns. So, wie die sogenannte Beschneidungsdebatte im Jahre 2012 geführt und schließlich erstickt worden ist, kann man mit einer solchen Frage nicht umgehen. Unsere Gesellschaft muss sich nun endlich auf Wege Richtung der Umsetzung von Kinderschutz zurückbegeben. Wenn man empathisch vom Kind her denkt und seine Schmerzen, Ängste, Gefahren und die Folgen einer Vorhautamputation in den Vordergrund stellt - vor allem, weil wir über dessen Sexualorgane sprechen - wird deutlich, warum jeder Tag zählt.</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/>Victor Schiering ist Vorsitzender von MOGiS – Eine Stimme für Betroffene</p>
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<p style="text-align: justify;"> </p>Podiumsdiskussion in der Ibn Rushd-Goethe Moschee am 29. Oktober2019-09-23T06:18:51+00:002024-03-19T02:06:31.021348+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/podiumsdiskussion-in-der-ibn-rushd-goethe-moschee-am-29-oktober/<p style="text-align: justify;">Die Kampagne "Mein Körper - unversehrt und selbstbestimmt" ist am 29. Oktober in der Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin zu Gast und richtet eine Podiumsdiskussion aus. Der Titel: „Das Recht, über die eigenen Genitalien selbst zu entscheiden, ist ein Menschenrecht“.</p>
<p style="text-align: justify;">Das Podium ist mit Seyran Ateş, Holger Edmaier, Lala Süsskind, Katharina Vater, Charlotte Weil und unserem Vorsitzendem Victor Schiering besetzt, Gislinde Nauy wird moderieren.</p>
<p style="text-align: justify;">Hier die Ankündigung auf der Webseite der Kampagne:<br/><a href="https://unversehrt.eu/podium_okt_2019">https://unversehrt.eu/podium_okt_2019</a></p>
<p style="text-align: justify;">Kommen wir miteinander ins Gespräch!</p>
<p style="text-align: justify;"> <br/><br/></p>
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<p> </p>Deutschlandfunk meint, Kinder könnten "freiwillig" verstümmelt werden.2019-06-15T12:49:19+00:002024-03-19T02:06:33.254209+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/deutschlandfunk-meint-kinder-konnten-freiwillig-verstummelt-werden/<p style="text-align: justify;"><br/>Wir haben ja wirklich eine Engelsgeduld mit Medien. Uns ist klar, dass man auch da auf kontinuierliche Information setzen muss. Unterstellen niemandem Absicht oder gar bösen Willen. Aber irgendwann ist echt mal Schluss mit lustig.</p>
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<p style="text-align: justify;">Auch der Deutschlandfunk ist in den letzten Jahren mit mehreren Pressemitteilungen und -einladungen namhafter NGOs und Fachgesellschaften bedacht worden, um sich über die Realität hinter den sogenannten Beschneidungskampagnen in Afrika zu informieren. Heute nun immer noch so etwas Unhinterfragtes und in seinen Konsequenzen für Kinder derart Grausames zu schreiben, ist für uns nicht mehr erklärbar.</p>
<p style="text-align: justify;"> </p>
<p style="text-align: justify;">Anstatt beispielsweise über die Werbungen für Kondome von afrikanischen Kinderrechtler*innen des www.vmmcproject.org zu berichten, nährt der DLF die rassistische Mähr, Afrikaner lehnten eben Kondome ab und deswegen dürfe man letztendlich Kinder mit Messern traktieren.</p>
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<p style="text-align: justify;">"Viele traditionelle Oberhäupter ermutigen aktiv die freiwillige Beschneidung von Jungen, die das HIV-Risiko drastisch senkt."</p>
</blockquote>
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<p style="text-align: justify;">"Freiwillig"? Das ist eine Äußerung ungefähr auf dem Niveau von "Es gibt einvernehmlichen Sex zwischen Kindern und Erwachsenen." Hat mensch ja auch mal behauptet, und unzählige Kinder hatten allein die Zeche an Körper und Seele zu zahlen.</p>
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<p style="text-align: justify;">Die Behauptung, eine Vorhautamputation senke "das HIV-Risiko drastisch", kann man auf ethischer Ebene schon als fahrlässige Tötung bewerten. Inwieweit Jungen Sex haben und so in Gefahr einer HIV-Infektion kommen, wird auch nicht erläutert. Vielleicht in der Phantasie des DLF?</p>
<p style="text-align: justify;"> </p>
<p style="text-align: justify;">Ehrlich: Wir haben keinen Bock mehr auf solche menschenverachtenden und gemeingefährlichen Medienbeiträge.</p>
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<p style="text-align: justify;">#DLF #AdrianKriesch #Sexismus #HIV #Beschneidung #Kinderrechte</p>
<p style="text-align: justify;"><a href="https://www.deutschlandfunk.de/suedafrika-erfolge-im-kampf-gegen-hiv.1773.de.html?dram:article_id=451337" target="_blank">https://www.deutschlandfunk.de/suedafrika-erfolge-im-kampf-gegen-hiv.1773.de.html?dram:article_id=451337</a><a href="https://www.deutschlandfunk.de/suedafrika-erfolge-im-kampf-gegen-hiv.1773.de.html?dram:article_id=451337" target="_blank"><br/> <br/> </a></p>„Mein Körper – unverletzt und selbstbestimmt“-Kampagne startet am 7. Mai in Berlin2019-04-30T17:02:31+00:002024-03-19T02:06:34.478705+00:00Content Adminhttp://die-betroffenen.de/blog/author/ContentAdmin/http://die-betroffenen.de/blog/mein-korper-unverletzt-und-selbstbestimmt-kampagne-startet-am-7-mai-in-berlin/<p><strong>„Mein Körper – unverletzt und selbstbestimmt“-Kampagne startet am 7. Mai in Berlin</strong></p>
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<p>Anlässlich des weltweiten Tages der genitalen Selbstbestimmung veranstalten TERRE DES FEMMES – Menschenrechte für die Frau e.V., Projekt 100% Mensch gemeinnützige UG und MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene eine <strong>gemeinsame Pressekonferenz mit fachlich kompetenter Podiumsbesetzung </strong>zum Recht von Kindern auf körperliche Unversehrtheit.</p>
<p>Die Pressekonferenz ist gleichzeitig der Startschuss für die einjährige Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagne „Mein Körper – unversehrt und selbstbestimmt“, die den Dialog um das Thema Genitalverstümmelung in Deutschland initiieren wird.</p>
<p><strong>Denn medizinisch nicht notwendige Eingriffe am Genital verletzen das Recht des Kindes auf körperliche Unversehrtheit und greifen die Würde des Kindes als Individuum an. </strong></p>
<p>Diese Genitalverstümmelungen werden oft als „Beschneidungen“ verharmlost und unter dem Deckmantel kultureller oder religiöser Zugehörigkeiten bzw. häufig fragwürdiger medizinischer Begründungen entschuldigt.</p>
<p>Genitalverstümmelung betrifft uns alle. Denn das Recht, über die eigenen Genitalien selbst zu entscheiden, ist ein Menschenrecht. Um alle Facetten dieses Themas fachlich zu diskutieren, laden wir Sie herzlich zu unserer Pressekonferenz ein.</p>
<p> </p>
<p><strong>WAS: </strong>Pressekonferenz und Podiumsdiskussion zum Start der Kampagne „Mein Körper – unversehrt und selbstbestimmt“</p>
<p><strong>WANN: </strong>7. Mai 2019, 10:30</p>
<p><strong>WO: </strong>Haus der Demokratie und Menschenrechte (Berlin-Friedrichshain), Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin</p>
<p><strong>WER:</strong></p>
<p>✹ <strong>Seyran Ateş</strong>, Gründerin Ibn-Rushd-Goethe Moschee, Rechtsanwältin</p>
<p>✹ <strong>Holger Edmaier</strong>, Geschäftsführer Projekt 100% MENSCH gUG</p>
<p>✹ <strong>Victor Schiering</strong>, Vorsitzender MOGiS e.V. – Eine Stimme für Betroffene</p>
<p>✹ <strong>Katharina Vater</strong>, Referentin für Intergeschlechtlichkeit und trans*, InTra Beratung @Projekt 100% MENSCH</p>
<p>✹ <strong>Charlotte Weil</strong>, Referentin zu weiblicher Genitalverstümmelung, TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e.V.</p>
<p><strong>Moderation: </strong>Brian Thomas</p>
<p> </p>
<p><strong>Interviewmöglichkeiten: Nach der Podiumsdiskussion sind Einzelinterviews mit Mediziner*innen, Betroffenen, Fachreferent*innen und den Initiator*innen möglich.</strong></p>
<p><strong> </strong></p>
<p><strong>Anmeldung: </strong>Wir bitten um Anmeldung unter <a href="https://www.frauenrechte.de/online/presseanmeldung">https://www.frauenrechte.de/online/presseanmeldung</a></p>
<p> </p>
<p><strong>Wir freuen uns auf Ihr Kommen!</strong></p>
<p><strong> </strong></p>
<p><strong> </strong></p>