Alle Jahre wieder

Drei Jahre „Beschneidungsgesetz“

 

Mittlerweile gehört er ja schon fast schon in die Adventszeit wie der Nikolaus – der 12.12., der Jahrestag des Beschlusses des „Beschneidungsgesetzes“ vor mittlerweile drei Jahren.
Alle Jahre wieder ist zu verdeutlichen, welchen Rückschritt dieser gesetzlich erfolgte Entzug jeglichen wirksamen Schutzes von Jungen vor nicht-therapeutischen Vorhautamputationen für die Kinderrechte insgesamt bedeutete:
Kinderrechte ins Grundgesetz? Super Idee, vielleicht irgendwann.
Verbot von Schönheitsoperationen bei Kindern? Stimmt, da war doch mal was. Am Ende eine Luftnummer. Warum wohl?
Kinderbeauftragter des Bundestages? Wäre natürlich toll, aber... man ist sich noch nicht einig.

Auch nach drei Jahren „Beschneidungsgesetz“ hat sich nichts geändert:
weiterhin erfolgen auch nach jetziger Gesetzgebung viele medizinisch nicht-indizierte Vorhautamputationen an Jungen rechtswidrig - sei es aufgrund ungenügender Betäubung und/oder mangelhafter Aufklärung der Eltern über die sexuelle Funktion der Vorhaut, Risiken und Spätfolgen. 

Die Zahl der akuten Komplikationen ist unvermindert signifikant. Einfach mal im nächsten Klinikum fragen, was da so im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Tisch“ kommt.
Langzeitfolgen? Einfach mal bei einer Beratungsstelle für Jungen fragen. Denn es gibt mittlerweile betroffene Jungen, die den Mut finden, dort Hilfe zu suchen.


Betroffene äußern sich auch weiterhin zunehmend in der Öffentlichkeit. Das alles ist also bekannt und wurde z.T. sogar mehrfach in Leitmedien thematisiert.

Was sollen wir jedes Jahr am 12.12. also wieder erneut schreiben?

 

Wir fordern die Politik auf, endlich zu handeln! Der Gesetzgeber hat sich den Folgen des von ihm beschlossenen Gesetzes für die betroffenen Jungen zu stellen. Für diese Menschen ist diese Debatte nämlich nicht beendet, oder gar das Thema an sich geregelt worden: Jungen erleben jeden Tag an ihrem Körper und ihrer Seele ganz konkret, was dieses Gesetz bedeutet.
Und wir tun weiter, was wir immer tun: in breiten gesellschaftlichen Bündnissen für die Wahrnehmung von Verletzungsoffenheit insbesondere von Jungen werben.
Der 12.12. verdeutlicht stets auf besondere Weise, warum dies notwendig ist.