Australien: Junge stirbt nach Genitalverstümmelung in Klinik

Laut mehrerer australischer Medienberichte ist ein zweijähriger Junge nach einer Vorhautamputation gestorben. Sein jüngerer Bruder war lebensgefährlich verletzt und konnte notoperiert werden. Die Genitalverstümmelung waren in einer Klinik nahe Perth ausgeführt worden.

Bitte beachten Sie auch die Stellungnahme unserer australischen Kooperationspartner The Darbon Institute dazu:

"Im ganzen Land gibt es Dutzende von privaten Beschneidungskliniken. Ihr gesamtes Geschäftsmodell beruht darauf, dass sie von medizinisch unnötigen, schädlichen Verfahren profitieren, bei denen die Genitalien von Kindern beschnitten werden. Und wir wissen, dass sie zu Unrecht, ja sogar in betrügerischer Absicht, Medicare-Rabatte beanspruchen, die nur für therapeutische Verfahren vorgesehen sind. Warum finanzieren die Steuerzahler die Verstümmelung von Kindern? Wie konnten wir das zulassen?

Letzten Monat hatten wir die erste erfolgreiche Strafverfolgung im Zusammenhang mit weiblicher Genitalverstümmelung in Australien. In diesem Monat ist ein Junge an den Folgen der Genitalverstümmelung gestorben und ein anderer kämpft um sein Leben. Warum hat das Gesetz dazu nichts zu sagen?"

Die Kriminalisierung der weiblichen Genitalverstümmelung sendet ein starkes Signal, dass diese Praktiken zu verurteilen sind, aber das Strafrecht ist ineffektiv, wenn es darum geht, den Überlebenden der Opfer zu helfen - nachdem diese Gesetze jahrzehntelang in Kraft waren, war unsere einzige erfolgreiche Strafverfolgung von einem Schuldbekenntnis abhängig. Unsere Gesetze gegen weibliche Genitalverstümmelung sind untauglich."

Intersexuelle Menschen haben angeborene Variationen in den Geschlechtsmerkmalen, die bedeuten, dass sie nicht typisch männlich oder weiblich sind. Vorgeschlagene zivil- und strafrechtliche Verbote zum Schutz intersexueller Kinder vor nicht einvernehmlichen, medizinisch aufschiebbaren Veränderungen ihres Körpers sind wichtig und willkommen, aber wie Gesetze gegen weibliche Genitalverstümmelung wären sie diskriminierend, da sie nur einige Kinder aufgrund ihres Geschlechts schützen wollen."

Wir haben die Möglichkeit, unsere Gesetze durch eine Kombination aus zivil- und strafrechtlichen Verboten zu verbessern und zu harmonisieren, die alle Kinder - unabhängig von ihrem Geschlecht - vor schädlichen Genitalbeschneidungen und anderen Körperveränderungen schützen. Solange wir das nicht tun, riskieren wir den tragischen Verlust von weiteren jungen Menschenleben."