Deutsche AIDS-Stiftung zeichnet Propagandistin von Genitalverstümmelung aus

 Berlin, den 10.11.2018 - Monica Geingos, Rechtsanwältin, Unternehmerin und Gattin des Präsidentin von Namibia, erhält den "World-Without-AIDS-Award" der Deutschen AIDS-Stiftung. Über das Wirken dieser Frau gibt ein Interview in der FAZ am darauffolgenden Tag Auskunft. Darin propagiert sie Vorhautamputationen als Präventivmaßnahme gegen HIV-Infektion. Ihre Behauptung, niemand würde dazu gezwungen, konterkariert sie mit der Antwort auf die Frage, wie es dazu denn in ihrer Familie stünde: Sie habe einen Bruder, der aber "fast schon erwachsen ist". Ja, was schließlich eine von mehreren Mindestvoraussetzungen wäre, um von Freiwiligkeit sprechen zu können.


Nicht für Frau Geingos? Sie ginge damit konform mit dem Beschneidungsprogramm "Voluntary Male Circumcision", das nach eigener Definition offiziell für Jungen ab 10 Jahren startet. Sie fügt weiter hinzu: "Er wurde schon als Kind beschnitten." Wie es um die "Freiwilligkeit" der Programme in Afrika wirklich steht, kann man z.B. in diesem Kurzvideo sehen:

 

 

Dass Frau Geingos so etwas sagt, verwundert nicht: Die Regierung, der ihr Mann vorsteht, wird mit Millionen aus westlichen Stiftungen gefüttert, um Massen von Jungen und Männern Genitalverstümmelungen auszusetzen. Was verwundert ist, dass sich die Deutsche AIDS-Stiftung zur Mittäterin der Propaganda für diese Menschenrechtsverletzungen macht. Der Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung ist seit Jahren auf diese Problematik hingewiesen worden.

 

Die der Deutschen AIDS-Hilfe zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel legitimieren sich durch effiziente Maßnahmen zum Schutz vor HIV unter Wahrung der Menschenrechte und sexueller Selbstbestimmung - und werden da dringend gebraucht. Alternativen zum Auszeichnen von mutmaßlich politisch gesteuerten Genitalverstümmelungspropagandist*innen gäbe es genügend. Gerne weisen wir wiederholt auf die Arbeit afrikanischer Aktivist*innen im VMMC-Experience-Project hin. Zur Vertiefung der Thematik sei dieser Hintergrundartikel von GEO in 07/15 empfohlen.
Auch dieser dürfte der Deutschen AIDS-Stiftung bekannt sein.