Deutschlandfunk meint, Kinder könnten "freiwillig" verstümmelt werden.


Wir haben ja wirklich eine Engelsgeduld mit Medien. Uns ist klar, dass man auch da auf kontinuierliche Information setzen muss. Unterstellen niemandem Absicht oder gar bösen Willen. Aber irgendwann ist echt mal Schluss mit lustig.

 

Auch der Deutschlandfunk ist in den letzten Jahren mit mehreren Pressemitteilungen und -einladungen namhafter NGOs und Fachgesellschaften bedacht worden, um sich über die Realität hinter den sogenannten Beschneidungskampagnen in Afrika zu informieren. Heute nun immer noch so etwas Unhinterfragtes und in seinen Konsequenzen für Kinder derart Grausames zu schreiben, ist für uns nicht mehr erklärbar.

 

Anstatt beispielsweise über die Werbungen für Kondome von afrikanischen Kinderrechtler*innen des www.vmmcproject.org zu berichten, nährt der DLF die rassistische Mähr, Afrikaner lehnten eben Kondome ab und deswegen dürfe man letztendlich Kinder mit Messern traktieren.

 

"Viele traditionelle Oberhäupter ermutigen aktiv die freiwillige Beschneidung von Jungen, die das HIV-Risiko drastisch senkt."

 

"Freiwillig"? Das ist eine Äußerung ungefähr auf dem Niveau von "Es gibt einvernehmlichen Sex zwischen Kindern und Erwachsenen." Hat mensch ja auch mal behauptet, und unzählige Kinder hatten allein die Zeche an Körper und Seele zu zahlen.

 

Die Behauptung, eine Vorhautamputation senke "das HIV-Risiko drastisch", kann man auf ethischer Ebene schon als fahrlässige Tötung bewerten. Inwieweit Jungen Sex haben und so in Gefahr einer HIV-Infektion kommen, wird auch nicht erläutert. Vielleicht in der Phantasie des DLF?

 

Ehrlich: Wir haben keinen Bock mehr auf solche menschenverachtenden und gemeingefährlichen Medienbeiträge.

  

#DLF #AdrianKriesch #Sexismus #HIV #Beschneidung #Kinderrechte

https://www.deutschlandfunk.de/suedafrika-erfolge-im-kampf-gegen-hiv.1773.de.html?dram:article_id=451337