Für Kondome fehlt Geld – aber Millionen Dollar finanzieren Jungenverstümmelung

Zur aktuellen Welt-AIDS-Konferenz in Amsterdam

 

Am Mittwoch, den 25.7. ist es soweit: Aktivist*innen demonstrieren am Rande der Welt-AIDS-Konferenz in Amsterdam gegen die westlich finanzierten Kampagnen zur massenhaften Genitalverstümmelungen afrikanischer Jungen und Männer als angebliche HIV-Prophylaxe (siehe Videos der Pressekonferenz 4.5.17 in Berlin). 

Berichterstattungen weisen auf weitere katastrophalen Entwicklungen hin: die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen in Afrika ist akut gefährdet. Explizit genannt werden laut SPIEGEL ONLINE die Kondomverteilungskampagnen, deren Mittel „stark zurückgegangen“ seien.

MOGiS e.V. fordert: Sofortiger Stopp der trügerisch-tödlichen Beschneidungsprogramme und direkte Umleitung der Gelder in seriöse und wirksame Präventionsmaßnahmen wie z.B. Kondome.

 

Es ist ein unfassbarer Skandal, dass die in den USA geradezu zu einer neurotisch-irrational anmutenden Tradition gewordene Weitergabe von Genitalverstümmelungen mittlerweile in Afrika durch US-Geldgeber*innen (u.a. Bill-and-Melinda-Gates-Foundation, USAID, UNICEF) eine derartige Macht entfalten konnte, dass sich die Programme in manchen afrikanischen Ländern zum zweitgrößten(!) Arbeitgeber des Landes entwickelten. Die Konsequenzen dieser Fokussierung auf das angebliche 'Allheilmittel' Zirkumzision treten nun auf drastische Weise zu Tage: Geld fehlt an anderen Stellen, wo stattdessen wirklich effiziente Vorbeugung möglich wäre - und das ohne die massenhafte Verletzung von Kinder- und Menschenrechten auf sexuelle Selbstbestimmung und auf körperliche Unversehrtheit.

 

Wir wünschen unseren Freund*innen in Amsterdam viel Erfolg!

Spenden für den afrikanischen Widerstand durch Aktivist*innen und Betroffene vor Ort bitte unter

http://www.vmmcproject.org/