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Pressemitteilung: Der Facharbeitskreis Beschneidungsbetroffener im MOGiS e.V. begrüßt Gesetzesinitiativen in Island und Dänemark

Island und Dänemark: Ausweitung des Verbotes von Genitalverstümmelung auch auf Jungen?

 

Pressemitteilung zum 5. Jahrestag des "Beschneidungsgesetzes"

Kinderschützer und Ärzte ziehen Bilanz

Fünf Jahre Beschneidungsgesetz: "Rechtsfrieden" zu Lasten von Kinder- und Menschenrechten

Berlin, 11.12.2017 – Zum fünften Jahrestag der Abstimmung im Deutschen Bundestag zur Neuregelung der Rechtmäßigkeit nicht medizinisch indizierter Vorhautentfernungen an Jungen äußern Ärztevertretungen und Kinderschutzverbände erneut Kritik an der geltenden gesetzlichen Regelung. Ihr Fazit: Die Politik muss sich den Konsequenzen des von ihr beschlossenen Gesetzes für die betroffenen Kinder stellen. Es gelte, hier endlich in einen breiten gesellschaftlichen Dialog für Wege zu umfassendem Schutz von Kindern unabhängig vom Geschlecht zu treten.

USA: Weibliche Genitalverstümmelung vor Gericht – Kinderrechte am Scheideweg

Es steht eine Richtungsentscheidung an, wenn lang erkämpfte Mädchen- und Frauenrechte nicht in Frage gestellt werden sollen.

Vier Fragen an UNICEF-Dänemark

Auch in Dänemark mehrt sich die öffentliche Kritik an den Massenverstümmelungsprogrammen an afrikanischen Babies und Jungen, u.a. finanziert und propagiert durch UNICEF als angebliche HIV-Prävention. UNICEF Dänemark antwortete darauf mit einem Statement, in dem sie ihr Vorgehen rechtfertigten. Die Kinderschutzorganisation INTACT DENMARK setzt sich in folgender aktuellen Stellungnahme mit den vorgebrachten Thesen auseinander.

3. Männergesundheitsbericht in der Kritik

Im aktuellen 3. Männergesundheitsbericht, herausgegeben von der Stiftung Männergesundheit und dem Institut für Angewandte Sexualwissenschaft der Hochschule Merseburg, ist ein Beitrag enthalten, der nicht-therapeutische Vorhautamputationen an neugeborenen Jungen als von den Krankenkassen zu übernehmende Leistung propagiert, die Aufklärungsarbeit leidvoll betroffener Männer negiert und unsubstanziierte Kritik an den pädiatrischen Fachverbänden- und gesellschaften in Deutschland übt.
Inzwischen mehren sich Reaktionen darauf aus der Wissenschaft.
 
Dr. Christoph Kupferschmid nennt in der Zeitschrift "Kinder- und Jugendarzt" die im Artikel enthaltenden Forderungen "falsche Handlungsempfehlungen", die für einen Arzt, "der sich darauf berufen würde ... erhebliche straf- und haftungsrechtliche Probleme" nach sich ziehen könnte. Hierfür entscheidend seien u.a. die Berufung auf eine selektive und unvollständige Nutzung der umfangreichen Literatur zum Thema.
Diese Äußerung durch Dr. Kupferschmid ist in sofern besonders zu beachten, da eine nur selektive und unvollständige Nutzung der Literatur als Grundlage des Patientenaufklärungsgesprächs bei Vorhautamputationen leider ein häufig anzutreffendes Phänomen ist. Unzählige Berichte liegen vor, in denen Männer angeben, sie bzw. ihre Eltern seien von ärztlicher Seite weder auf die sexualsensorische Funktion der Vorhaut, noch auf eine möglicherweise als erschwert empfundene Masturbation oder physische und psychische Spätfolgen hingewiesen worden - was die Patienteneinwilligung heute unwirksam macht.
Insofern begrüßen wir die Äußerung Dr. Kupferschmid als einen wichtigen Hinweis in die Ärzteschaft hinein, welche Konsequenzen hier für sie selbst entstehen können, wenn nicht auf aktuellem medizinischen Wissensstand aufgeklärt wird.
 
Prof. Dr. Matthias Franz hat in einem ausführlichen Beitrag den Artikel im Männergesundheitsbericht aus psychoanalytischer und psychotraumatologischer Sicht kommentiert:
"Dass ein Autor, der für sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Folgen sexueller Traumata in Anspruch nimmt, die eben dargestellten elementaren Zusammenhänge der ausagierten Opfer-Täter-Identifikation im Zusammenhang mit der Beschneidung noch nicht einmal andeutungsweise thematisiert und deren Folgen nach dem Motto „einmal ist keinmal“ klein redet, ist doch sehr erstaunlich. Wie immer wirft es Fragen auf, wenn Haltung und Forschungsgegenstand in einem Widerspruch zu stehen scheinen."
 
Widersprüche werden auch in einem lesenswerten Kommentar des Forschers und Autors Prof. Dr. Stephan Schleim (Universität Groningen) herausgearbeitet, zumal eine bemerkenswerte Interpretation der ethischen Grundhaltung des Artikels im Männergesundheitsbericht: "Das Kind erscheint so nicht als Wesen mit Wert an sich, sondern nur als Objekt ärztlichen Handelns."

Genitalverstümmelung: Der Hohn Berliner Richter

Pressemitteilung von MOGiS e.V. - Eine Stimme für Betroffene

Ein sieben Jahre alter Junge wurde in Berlin einer Vorhautamputation in einer Privatwohnung durch einen Nichtarzt ausgesetzt. Selbst die windelweichen Bedingungen im Vorhautamputationserlaubnisgesetz §1631d BGB wurden dabei gleich mehrfach missachtet.

Baby in Nürnberg fast verblutet - wird ein Verfahren eröffnet werden?

Ein 10-Tage alter Junge aus Syrien stammender Eltern wurde in einer Privatwohnung in Nürnberg durch einen Arzt einer Vorhautamputation unterzogen. Dabei kam es zu Blutungen, die das Kind in Lebensgefahr brachten. Nach der Einlieferung in die Notaufnahme wurde schließlich die Staatsanwaltschaft aktiv.

Vorhautamputationen in Afrika gegen Bares - an den Betroffenen

VMMC, das mit westlichen Geldern finanzierte Programm zur Massenbeschneidung der afrikanischen männlichen Bevölkerung, geht in punkto "Werbung" in die nächste Runde. Wurden zuvor bereits Jungen und Männer mit Essensgutscheinen, Softdrinks und Süßigkeiten gelockt, so bietet das Pensulo Health Centre in Pensulo Village im Destrikt Blantyre (südliches Malawi) nun neben kostenlosem Transport nach Hause auch 2500 Kwacha (umgerechnet ca. 3 Euro) Entlohnung, wie Face of Malawi berichtet.
 
Nicht wenig Geld in einem Land, in dem 42% der Bevölkerung von unter 1 USD/Tag leben. Eine Frau berichtet, ihr jüngerer Bruder habe angesichts des versprochenen Geldes um Erlaubnis gefragt sich operieren zu lassen - wovon sie ihm allerdings abriet. "Wenn es so viele Vorteile hat, wie behauptet wird" sagt sie, "warum bezahlen sie dafür so ein Geld? Wer profitiert denn dann von der Operation?".

Kirchentagspräsidentin schlägt vor, weibliche Genitalverstümmelung durch einen Arzt vorzunehmen

Kirchentagspräsidentin schlägt vor, weibliche Genitalverstümmelung durch einen Arzt vorzunehmen
 

Abschlussforderungen der Fachtagung "Jungenbeschneidung in Deutschland"

Abschlussforderungen der Fachtagung "Jungenbeschneidung in Deutschland" vom 8.5.17 im Universitätsklinikum Düsseldorf